Das Rücktrittsangebot von Kardinal Woelki bietet in einer festgefahrenen Situation die Chance für einen Neubeginn im Erzbistum Köln. Dieses muss nun vom Papst auch angenommen werden. Nur mit einem personellen Wechsel allein gelingt der Neuanfang jedoch nicht. Es braucht konkrete Veränderungen wie eine Verbesserung von Intervention und Prävention sowie eine Stärkung unabhängiger Betroffenenorganisationen und angemessene Entschädigungszahlungen.

Volker Andres, BDKJ Diözesanvorsitzender

Mit der Aktion #outinchurch haben viele mutige Menschen in der Kirche deutlich gemacht, dass das Klima der Angst, unter dem noch immer viele in der Kirche leiden, ein Ende haben muss. Niemand darf wegen seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Dieser Grundsatz der Menschlichkeit muss endlich auch für die katholische Kirche uneingeschränkt gelten.

Valerie Stangier, Kolpingjugend DV Köln und BDKJ-Diözesanausschuss

Der Umgang mit den Betroffenen sexualisierter Gewalt ist noch immer beschämend. Ihre Forderungen nach einer gerechten Entschädigung, der Unterstützung von Opferorganisationen und kirchlich unabhängigen Ansprechpartner*innen bleiben weiter ungehört. Die Bedürfnisse der Betroffenen müssen in den Fokus genommen werden, denn die rein juristischen Gutachten sind für eine echte Aufarbeitung unzureichend. Die Strukturen, die es Tätern so leicht ermöglichen, unentdeckt zu bleiben, müssen endlich klar benannt und verändert werden.

Sarah Ingensandt, KjG DV Köln und BDKJ-Diözesanausschuss

Die vergangenen Monate haben uns gezeigt, dass die Strukturen in der Kirche den Missbrauch von Macht begünstigen und die Meinungen vieler Gläubiger der Haltung der Verantwortlichen widersprechen. Es ist jetzt an der Zeit, sich endlich für demokratische Strukturen in der Kirche stark zu machen, in denen die Mitglieder den größten Einfluss darauf nehmen, wer Ämter mit großer Verantwortung übernimmt und was unsere gemeinsame Haltung zu gesellschaftlichen Themen ist.

Carsten Möbus, Malteserjugend DV Köln und BDKJ-Diözesanausschuss

Wir fordern, dass Kardinal Woelki konkrete Maßnahmen ergreift, um die Transparenz und die Rechenschaftslegung im Erzbistum zu stärken. Beteiligung darf nicht länger eine Scheinveranstaltung bleiben, sondern muss wirksam und dauerhaft strukturell verankert werden.

Sarah Bonk, BDKJ-Diözesanvorsitzende

Während der Corona-Pandemie leiden die Kinder und Jugendlichen besonders unter den Einschränkungen. Wir Jugendverbände leisten einen starken Beitrag, damit Kinder und Jugendliche wieder zurück zur Normalität finden. Unser Wirken in der Kinder- und Jugendarbeit muss auch von den kirchlichen Verantwortlichen mehr gewürdigt werden. Dieses ist derzeit nicht nur durch die gesetzlichen Regelungen erschwert, sondern auch durch Auflagen, die uns von unseren Pfarreien verordnet werden. Wir benötigen daher dringend Unterstützung in unserer Arbeit: Es braucht weiterhin verlässliche finanzielle Ressourcen und gute Rahmenbedingungen.

Denja Otte, DPSG DV Köln und BDKJ-Diözesanausschuss

Kirche muss in Zukunft nachhaltig arbeiten. Das betrifft nicht nur unsere Verantwortung für die Schöpfung, die durch Klimaschutz bewahrt werden muss, sondern auch andere Bereiche. Wenn Kirche nachhaltige Strukturen und Arbeitsweisen entwickelt, kann sie zukunftsfähig sein.

Annkathrin Dziuba, BDKJ-Stadtverband Köln und BDKJ-Diözesanausschuss

In der heutigen Zeit sollte kein Platz mehr für Sexismus und Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern sein. Leider ist dies, besonders in der katholischen Kirche, noch der Fall. Wir fordern daher Zugang zu allen Ämtern und Berufen, für alle Geschlechter. Wir brauchen Veränderung!

Julia Eisele, BDKJ Pulheim und BDKJ-Diözesanausschuss