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Corona-Pandemie und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt

Katholische Jugendverbände fordern Taten – und wählen neuen Vorstand

Mit rund 75 Delegierten der katholischen Jugendverbände und insgesamt über 100 Teilnehmenden fand die digitale Jahresversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Erzdiözese Köln am ersten Adventswochenende statt. Dabei berieten sie insbesondere über Kinderrechte in der Corona-Pandemie und die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt - und wählen neuen Vorstand.

Die Delegierten entschieden, sich für Kinder und Jugendliche in der Situation unter Einfluss der Corona-Pandemie stark zu machen. Volker Andres, BDKJ-Diözesanvorsitzender im Erzbistum Köln, betont: "Die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen müssen bei Entscheidungen berücksichtigt werden. Sie sind auf Freiräume angewiesen, die sie selbstbestimmt und unverzweckt mit Gleichaltrigen gestalten können, wie es zum Beispiel im Rahmen der Angebote der Jugendverbände geschieht." Neben formaler Bildung in den Schulen bräuchten sie Räume und Orte, an denen sie sich aufhalten, wohlfühlen und zurückziehen können. Dazu ist eine selbstbestimmte und selbstorganisierte Freizeitgestaltung notwendig.

Die jungen Menschen sprechen sich darüber hinaus in ihrem Beschluss Aufklärung jetzt! Die Pflicht zur unabhängigen Aufklärung der Fälle sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln dafür aus, dass die Aufarbeitung alleine im Sinne der Betroffenen und ihrem Recht auf eine unabhängige Aufklärung geschehe. Hierfür fordern sie vom Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, eine kirchlich unabhängige Aufarbeitungskommission einzusetzen. Zudem braucht es eine deutliche Erhöhung der Bemühungen des Erzbistums im Bereich Prävention und Intervention. Als Jugendverbandler*innen tragen wir Verantwortung dafür, dass sich Kinder und Jugendliche bei unseren Angeboten sicher und geborgen fühlen. Dafür engagieren wir uns schon lange in der wichtigen Präventionsarbeit, die wir selbst-ständig tragen.

Annika Jülich (28) und Volker Andres (31) wurden demokratisch wiedergewählt und somit in ihrem Amt des Diözesanvorstands bestätigt. Sarah Bonk (27) aus Neuss wählten die Delegierten einstimmig zur neuen Diözesanvorsitzenden. Die Psychologin macht eine Ausbildung zur Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche und war sechs Jahre im Diözesanausschuss der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) im Erzbistum Köln tätig. In ihrer Vorstellung hebt Sarah Bonk katholische Jugendverbände als Orte hervor, an denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Gemeinschaft erleben, ihren Glauben erfahren und Demokratie gestalten können: "Der BDKJ ist ein Verband, dessen Werte und Ziele ich teile. Dass die verschiedenen Verbände gemeinsam für ihre Interessen und Werte einstehen und dabei zusammenarbeiten, finde ich faszinierend."
Für das vakante Amt der geistlichen Verbandsleitung wünschen sich die Delegierten weiterhin, dass seitens des Erzbistums eine Person zur Verfügung gestellt wird, um es neu zu besetzen.

Nach sechs Jahren wurde Elena Stötzel aus ihrem Amt der Diözesanvorsitzenden verabschiedet. Wie groß das Engagement in ihrer Amtszeit war, zeigt nicht zuletzt die Auszeichnung mit dem Goldenen Ehrenkreuz des BDKJ wie auch die außerordentliche Wertschätzung der Delegierten und ihrer Verbände.

 

 


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